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Donnerstag, 19. Januar 2012

Latest News: Crocodile Dundee ist nach Luederitz ausgewandert!

Am Montag abend habe ich Manfred's Bar "Barrels" besucht. Es war wie bei Crocodile Dundee II - die Bareinrichtung im outback-Stil und die Unikume, die ich dort traf, haetten aus dem Film stammen koennen. Farmer, Urdeutsche aus Luederitz und Englaender aus allen Ecken Afrikas. Wir hatten tolle Gespraeche ueber Sport, Autos, Frauen und was sonst bei uns Harten Jungs noch im Mittelpunkt steht. Manfred ist ein toller Koch. Es gab grosses Buffet zum Flatrate von ca. 12 Euro: Suppe,  Salate, Fleisch, Wild, Kassler, usw. Das Ganze wurde wieder von leckeren Bierchen begleitet.

Am Dienstag, den 17.01. ging es frueh wieder los zurueck Richtung Aus und dann ab auf die Piste. Zunaechst auf eine fuerchterliche Sandstrecke - die BMW machte gerade was sie wollte, nur nicht geradeaus fahren. Sie schwamm furchtbar. Nach ca. 30 km wieder festere Schotterdecke und ab ging die Post. In Helmeringhausen Tankstopp (es gibt dort nur 3 Haueser und dann weitere 220 km auf sehr wechselhaftem Untergrund Richtung Sossusvlei, der Ort mit den hoechsten Duenen der Erde. 40km vorher fing ich mit der GS den Regen ein. Seit ueber einem Jahr hatte es hier nicht geregnet. Stellt Euch mal dieses Szenario vor:  ich auf einer riesigen Halbwuestenebene, es regnete ploetzlich nicht wie die Englaender sagen "Cats and Dogs" sondern "Big Fives", d.h. Elefanten, Rhinos, etc. Es prasselte nur so herunter - kein Baum, kein Unterstand und Blitze links und rechts mit Kanonenschlaege - ein Horrorvision. Wie war das mit Reifen und Blitzableiter? Getoppt wurde das ganze mit der "Soap Opera"! Die Erdsandpiste vewandelte sich in ein Seifenmeer, die Spurrillen liefen voll, die Fahrrichtung der BMW war reine Spekulation und lief sie mal gerade aus, dann kam garantiert ein vollgelaufenes Wellental. Hey, seid ihr schon mal durch ca. 60cm tiefes Wasser gerauscht (ohne eigentlich zu wissen wie tief es tatsaechlich ist)? Mein guter Rat: die Fuesse hoch, laesst du sie unten, denkst du sie schlagen gegen ein Brett. Irgendwann kam ich  in Sossousvlei  bei der Tankstelle an. Hier gab es genuegend Lodges (ab Euro150 aufwaerts) - alles Luxusschuppen, der einzige Campingplatz stand unter Wasser! Das war wie 6 Richtige, nur im negativen Sinne. Ich hatte den ersten Regentag in der Wueste erwischt - 2 Tage vorher hatten die hier noch
40 C und Sonnenschein. Nach 1 Stunde verzog sich das Unwetter und ich beschloss weiter zu fahren. Nach ca. 40 km fand ich ein guenstige Uebernachtung. 30 kleine Bungalows standen leer. Zum Essen gab es nix - nee absolut nichts ausser Bier an der Bar. Dennoch hatte ich mit dem Eigentuemer und seinem 75 jaehrigen Vater aus Nordwales eine tolle Unterhaltung (der immer in the rainy and cold season seinen Sohn in Namibia besucht). What does he mean? Hier pisst es doch noch mehr wie in Nordwales - aber nur wenn ich da bin!
Heute, den 18.1. regnete es nicht mehr, aber der Himmel war total grau und ich beschloss keine 40 km zurueck zu fahen um die Duenen anzuschauen. Statt dessen folgte ich dem Rat nach Solitaire zu fahren. Dort gibt es den besten "Apple pie of Namibia".  Moss, der Baecker mit Muetze und riesigem Bart baeckt hier mitten in der Wueste (an diesem Ort leben oder arbeiten max. 25 Leute. Aber so etwas von lecker gebacken, keine Fertiggemische aus der Backstrasse. Und draussen bei den Sitzbaenken hunderte von Voegeln und Dutzende von Erdmaennchen auf der Jagd nach Kruemmeln.
Aber nichts ist umsonst. Nach 15 km fiel ich sprichwoertlich auf die Schnauze. In einer Sandverwehung (oder auch Aufschwemmung wegen dem heftigen Regen) fing meine BMW ploetzlich an Rock'n Roll zu tanzen. Ich war so uberrascht, dass ich alle Regeln vergass - Lenkrad an den Koerper ziehen, Gas geben (ich hatte leider den hoechsten Gang drin) und prompt spektakulaer hinfiel. Die ganze Maschine fiel irgendwie auf meine Waden, die Helmscheibe verkratzte, die Hose riss im Schritt und heute abend konnte ich den Laptop nicht mehr hochfahren. Wahrscheinlich hat die Festplatte beim Sturz oder bei der  ueber 1000km langen Ruettelfahrt den Geist aufgegeben.. Jedenfalls habe ich mir in Walvis Bay am Hafen erst einmal eine Fischkasserole spendiert und bin vor ca. 1 Stunde in Swakopmund in einem herrlichen  Guesthouse bei Meike abgestiegen (als Biker steigt man(n) ja noch echt ab) und hacke diese Zeilen in eine 386er PC oder eine aehnliche Version). Jedenfalls keine Umlaute, no Speed und leider auch keine Fotos.
Morgen lass ich mir erst einmal meine Hose naehen, schau nach einem Computerladen (sehr optimistisch bin ich da nicht).  Wahrscheinlich muss ich in Zukunft  die Texte erst zu Karsten senden und er setzt sie dann in den blog ein.
… und die Berichte werden dann auch sparsamer kommen - uebermorgen geht es weiter - tiefer in Afrika rein - zunaechst nach Botswana, dann nach Sambia.
So long - the rainman.











4 Kommentare:

  1. Servus Rolf

    ich bin der Reinhold, den du am Cape Point getroffen hast (der BMW Ingenieur). Unsere bikes sind uebrigens nicht gemietet wie du schreibst, sondern die gehoeren mir und meiner Frau. Wir sind seit 14 Jahren regelmaessig mit Motorraedern in Suedafrika, Namibia, Botswana etc unterwegs (so ca. 100tkm gesamt bisher) und ich wage zu behaupten dass wir uns gut auskennen. Auch kennen wir einige Leute die deine geplante Tour teilweise schon mehrfach gefahren sind. Ein Paris-Dakar Teilnehmer ist auch dabei. Deshalb haben wir starke Bedenken was deine Tourplanung angeht. Wir schwanken zwischen Bewunderung ob soviel Mut (vielleicht sogar Uebermut)und Verwunderung.
    Jeder dem ich von deiner Tour erzaehlt habe hat erst mal die Augen aufgerissen: Mit diesem bike alleine um diese Jahreszeit durch Afrika??!!! Diese Tour sollte mit einem einfachen robusten leichten bike (Yamaha TT oder Suzuki 650 etc) mindestens zu zweit (2 Motorraeder) am Ende der Regenzeit gestartet werden und nicht zu Beginn. Die Auswirkungen hast du bereits gespuert. Und der grosse Gelaende Crack scheinst du auch nicht zu sein wenn ich deine Ausfuehrungen so interpretieren darf. Bitte versteh mich nicht falsch: Wir machen uns echt Sorgen. Das ist kein Spaziergang!! Und deshalb halten wir dir alle die Daumen und wuenschen dir viel Glueck.

    Reino

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  2. Happy birthday to you, happy birthday to you ...

    Lieber Rolf, wir wünschen Dir alles alles Gute zum Geburtstag. Wir hoffen, Du hast ein paar lecker Bierchen mitgenommen.

    Gruß Thomas und Mechthilde

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  3. Hallo Du Weltenbummler auf deinem Bike,
    .... ganz schön stressig täglich deine Abenteuerberichte zu verfolgen, aber auch voll spannend, richtig klasse!
    Die vier Lemke's gratulieren Dir zu deinem Geburtstag und wünschen Dir viel Gesundheit, Power, jede Menge cooler drinks und geile Erlebnisse!!
    Mach's gut und lass dich nicht unterkriegen!
    Grüßle aus dem Schwabenländle
    Lucia, Herbert, Marcel, Dominik

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  4. Hallo Rolf..habe von Reni den Hinweis zu diesem/deinen Blog erhalten..man echt der Wahnsinn dein/dieses Abenteuer..drücke dir die Daumen das alles ein positives unvergessliches Erlebniss wird und du wohlbehalten in old Germany ankommst!!!Zudem sende ich dir noch die besten Glückwünsche (wenn auch nachträglich)zu deinem Geburtstag..pass auf dich auf..glg Susan

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